Hechtfang mit SchwimmwobblerEigentlich müßte der Titel lauten: Der Spaziergang, der zum Angelausflug wurde. Kürzlich war ich mit meiner kleinen Tochter an der Saar unterwegs. Zur Zeit bin ich öfters an der Saar, da sie bezüglich des Ausflugsziels wenig Mitspracherecht hat. Das wird sich noch ändern, aber solange ich sie im Kinderwagen schieben muß und sie noch nicht sprechen kann, ist es eben so. Wir gehen also unsere Strecke und werfen hin und wieder einen Blick aufs Wasser. Wer angelt denn da unter der Brücke? Mein Angelfreund Yvon. Perfekt. Der kurze anschließende Plausch ergibt, dass er gerade gekommen ist, einen Barsch gefangen hat und ein paar Nachläufer sich den Köder aus nächster Nähe angesehen haben. Wir gehen weiter. Auf dem Rückweg, sehe ich einen deutlich schlechter gelaunten Yvon. Ein Landstreicher hat sich zu ihm gesetzt. Besser gesagt, er hat die Füße im Wasser, spült sein Geschirr und wäscht seine Kleidung. Besser zusammenpacken bevor die Wut aufsteigt... Bevor Yvon die gegenüberliegendende Brückenseite ansteuert, überrede ich ihn einen Baum anzuwerfen. Ich habe nämlich gesehen, dass unter einem Baum einige schöne Fische stehen. Sie standen zwar tief, aber ich glaube, dass es Barsche der Pfundklasse waren. Er montiert seinen silbernen Schwimmwobbler und fischt so nah wie möglich an den überhängenden Ästen vorbei. Nichts tut sich. Zweiter Wurf. Der Wobbler zieht wieder seine Bahn, doch unter den Ästen bewegt sich nichts. Doch da kommt auch schon der Ruf: Biiiiiiiiiiiiiissssssssssssss. Ich schaue hoch, da krümmt sich auch schon die Angelrute ganz manierlich. Nach kurzer Zeit sehen wir einen schönen Hecht. Auch recht! Da die Stelle allerdings richtig steil ist, können wir nicht von oben keschern. Zu dumm. Ich habe ihn in dieser Notlage nicht alleine lassen können und so hat meine Tochter mit vier Monaten die erste Kescheraktion ihres Leben beobachten dürfen. Zuerst habe ich den Kinderwagen direkt neben mich gestellt und dann die Bremse gezogen, damit sich der Wagen nicht verselbständigt. Dann ging alles ganz schnell. Ich nehme die Rute (ein durchnäßter Vater findet zu Hause wenig Zustimmung) und Yvon klettert mit dem Kescher nach unten. Die Passanten waren sichtlich amüsiert... Da der Kescher eine Spezialanfertigung für kleinwüchsige Rotaugen war, hat das Keschern etwas länger gedauert, aber dafür können wir in Jahren noch darüber lachen. Auf jeden Fall hat es trotzdem geklappt und ein schöner Hecht von 82 cm und etwas über 8 Pfund war verhaftet. Hat Spaß gemacht der Spaziergang. Perti Heil Yvon.
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